Donnerstag, 27. Oktober 2011

Heimaturlaub

So da bin ich wieder ... nach 9 Tagen in Good Old Germany ;)

Die ersten 6 Tage hab ich im ruhigen Willmanns verbracht mit meiner Familie :) Nur am Sonntag abend war ich mit Nicole und Nadine auf der Kirmes in Dermbach, das war lustig!

Am Donnerstag nachmittag bin ich dann nach Kaiserslautern gefahren. Und meine persönliche Statistik hält immer noch: Ich fahre die Strecke Hünfeld - KL inzwischen seit 3 Jahren und in den 3 Jahren sind NIE alle Züge planmäßig gefahren. Dieses Mal gab es irgendwelche Oberleitungsstörungen hinter der französischen Grenze, weshalb der TGV so umgleitet wurde, dass er KL und Saarbrücken übersprungen hat und ich S-Bahn fahren durfte *grml* Aber naja, ich bin ja angekommen ... die nächsten Tage kurz zusammengefasst: Do Abendessen mit Julia und Verti, danach Semesterstartparty (Satz des Abends: Was machst du denn hier, solltest du nicht weg sein?!); Fr Frühstück und Char steigern mit Julia, dann ins International Office, in die FS, Treffen mit Lars, wieder zu Timo und abends Tanzen (das war sooo super!) und danach natürlich in die Stadt; Sa Brunch mit Tanja im Extrablatt, dann ne Meeeenge DSA mit Sebastian, Julia und Timo; So frühstücken mit Timo und dann zum Bahnhof ...12 h Zugfahrt ... und dann nachts halb 1 in Odense angekommen.

Hier in Odense hat mich dann mein Arbeitspensum erwartet, was mich dafür in den Arsch tritt, dass ich es so lange ignoriert habe - deshalb wird dieser Blogeintrag auch so knapp gehalten ^^

Eine Neuerung gibt es seit dieser Woche noch - ich habe jetzt einen ordentlichen Fotoapparat - ein großes Dankeschön an meinen Papa! Mit dem bin ich sowohl in Willmanns als auch hier in Odense gleich nach draußen spielen gegangen und das ist bisher dabei rausgekommen:












Auch hier gilt: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben ...






Montag, 17. Oktober 2011

Hamburg

So, bevor ich alles vergessen habe, werde ich doch noch ein paar Zeilen über meinen Ausflug letztes Wochenende nach Hamburg mit Edwin schreiben.

Alexander aus meinem Wohnheim ist an jenem Wochenende in der Nähe von Hamburg seine Freundin besuchen gefahren (er hat ein Auto da) und hatte noch Platz im Auto, da hat er herumgefragt, ob noch jemand mitkommen möchte. Ich war vorher noch nie in Hamburg, Edwin auch noch nicht, daher haben wir die Chance ergriffen. Von Odense aus braucht man mit dem Auto nur ca. 3h, je nach Verkehrslage in der Nähe des Elbtunnels ...

Wir sind Freitag am frühen Abend angekommen, da hat es sich nicht gelohnt noch etwas zu unternehmen. Am Samstag haben wir zuerst eine Stadtrundfahrt in einem der roten Doppeldeckerbusse mitgemacht. Die Tour war wirklich schön, der Guide hat viele interessante Sachen erzählt. Bei der Fahrt habe ich den Eindruck bekommen, dass Hamburg mehr das Flair einer Hauptstadt hat als Kopenhagen - allein die Gegend um die Alster ...

Nach der Tour haben wir uns entschieden, das Gewürzmuseum anzugucken (Kunstmuseen gibts ja überall ;). Dafür sind wir wieder zur Elbe gefahren und haben erst noch einen kurzen Spaziergang durch die Speicherstadt und die neue im Bau befindliche Hafen City gemacht, bevor wir das richtige Gebäude gefunden haben. In der Speicherstadt werden übrigens mehr orientalische Teppiche gelagert und gehandelt (an einer Stelle) als in jeder Stadt im nahen und mittleren Osten.



Wir hatten das Museum gefunden - es sollte im 3. Stock eines alten Speichers sein - und waren auf dem Weg nach oben, als wir im 2. Stock von einem Schild abgelenkt wurden: Afghanistan-Museum. Das klang interessant, also sind wir erst dort hineingegangen. Die Ausstellung war zwar klein, aber sehr interessant. Man hört zwar seit Jahren über den Krieg in Afghanistan, aber trotzdem wissen nur wenige etwas über die Geschichte und Kultur dieses Landes, auch ich habe faszinierende neue Dinge erfahren. So gibt es z.B. in einer sehr abgelegenen, bergigen Gegend das Volk der Nuristani. Sie werden von den anderen als "grünäugige Ungläubige" beschimpft, sehen eher europäisch aus, sprechen eine indoiranische Sprache und widerstanden bis vor etwas mehr als 100 Jahren der Islamisierung, stattdessen ähnelte ihr Glauben dem Dionysos-Kult der alten Griechen. Wahrscheinlich hat sich dieser seit der Eroberung der Gegend durch Alexander den Großen erhalten. Die Grundmauern der Festung in Herat gehen auch auf einen Bau Alexanders vor 2000 Jahren zurück.

Als wir endlich aus dem Afghanistanmuseum draußen waren, war es für das Gewürzmuseum schon zu spät. Was nun? Nun, das Miniaturwunderland liegt dort gleich um die Ecke und einen Blick auf den Flyer, den ich vorsorglich mitgenommen hatte, sagte uns, dass es an diesem Samstag bis 23.00 Uhr geöffnet sein würde - also noch ausreichend Zeit für uns. Gleich am Eingang hat mich ein Schild sehr erheitert:

Please ask for a travel guide in your language ... Plattdeutsch - Bayrisch - Schwitzerdütsch - Englisch - ...
Dieser Sinn für Humor zog sich auch durch die ganze Ausstellung, die wirklich sehr toll ist. Im Grunde ist es die weltgrößte Modelleisenbahn und um die Schienen herum sind verschiedene Landschaften extrem detailreich nachgebaut:

die USA

Hamburg inkl. Hafen

Skandinavien
Mitteldeutschland

Mitteleuropa
ein Flughafen - die Flugzeuge starten und landen tatsächlich :)

die Schweiz - im Wunderland wird es alle10 min Nacht
in der Schweiz
Wir haben Stunden dort verbracht - die Züge und Autos fahren, es wird Nacht, es gibt sogar Knöpfe, wo dann noch mehr Dinge passieren - man entdeckt so viele lustige Details wenn man hinschaut, da wird jeder zum Kind ...

Danach haben wir uns nicht ins Nachtleben gestürzt, sondern sind lieber ins Bett gegangen, denn am nächsten Morgen wollten wir um 5.15 Uhr aufstehen, um uns den legendären sonntäglichen Fischmarkt anzuschaun. Als wir aufbrachen, war es noch dunkel und eiskalt. Auf dem Fischmarkt gibt es nicht nur Fisch, sondern auch andere Lebensmittel, Blumen und allerlei Touristenschnickschnack. Das war ganz lustig anzuschaun, wie die Händler laut ihre Waren anpriesen.


Die Hälfte der Besucher war wirklich zum Einkaufen dort, die andere Hälfte kam direkt von der Reeperbahn, die waren lustig drauf *g*. Es soll wohl schon manch einer von ihnen später verwirrt neben einer Kiste Bananen aufgewacht sein ;) Wir haben uns mit einem Becher Tee zum Händewärmen den Sonnenaufgang über der Elbe angeschaut.


Als dann die Sonne schien und wir noch eine Runde über den Fischmarkt gedreht hatten, spazierten wir zum "Michel", einer der 5 Hauptkirchen Hamburgs. Vom Turm hat man eine super Aussicht über die Stadt.

ein Restchen Altstadt
Auf dem Weg nach unten im Turm haben die Glocken angefangen zu läuten, wir konnten ihnen aus nächster Nähe dabei zusehen. Was schon beeindruckend war, aber auch extrem laut ... danach haben wir den Gottesdienst in der St.-Michaelis-Kirche mitgemacht, das war wirklich sehr schön.


Nach dem Gottesdienst haben wir uns noch die Krypta angeschaut. Dort befindet sich neben einer historischen Ausstellung u.a. auch das Grab von Carl Phillip Emanuel Bach.

Anschließend sind wir zu den Landungsbrücken gelaufen und haben uns von einer Fähre aus den Hamburger Hafen angeschaut. Die großen Containerschiffe dort sind wirklich beeindruckend. Da die Endstation der Fähre gleich neben dem Gewürzmuseum lag, wollten wir versuchen, das Museum diesmal wirklich zu besichtigen ;) Es hat sich gelohnt. Das Museum ist zwar nicht sehr groß, aber es beherbergt sehr viele verschiedene Gewürze, Hintergrundinfos, Verarbeitungsmaschinen ... und man darf alles anfassen und daran riechen, was nicht nur den Kindern Spaß gemacht hat.


Als letztes an diesem Tag haben wir eine Tour durch das Hamburger Rathaus mitgemacht. Ein wirklich beeindruckender Repräsentativbau, der es von der Inneneinrichtung her fast mit den dänischen Schlössern aufnehmen kann - die Kaufleute dieser Stadt waren wirklich tüchtig ^^


Am Montag morgen haben wir uns dann mit Alexander auf den Rückweg gemacht. An der letzten Ausfahrt vor der Bundesgrenze haben wir noch einen Abstecher in die Exportabteilung des großen Supermarktes gemacht, um einige Sachen zu besorgen, die in Dänemark einfach zu teuer sind ;)


Ja und nach diesem recht spontanen Wochenendausflug ging es dann zurück in den Unialltag ... zumindestens für eine Woche, jetzt haben wir eine Woche "Kartoffelferien" :)

Dienstag, 4. Oktober 2011

Musikbibliothek

Hallo nochmal!

Das hat zwar keinerlei Zusammenhang, aber heute nachmittag war ich in der Musikbibliothek in Odense - und ich wäre am liebsten gleich dort eingezogen ;) Das ist eine komplette Bibliothek, in der es alles an CDs, Noten und Musikbüchern gibt, was man sich nur vorstellen kann! Und das kann man sich alles kostenlos ausleihen! (und daheim kopieren *hust*) Ich wusste garnicht, wo ich anfangen soll ...

Montag, 3. Oktober 2011

ESN castle trip

Moinmoin!

Ich hatte ein tolles Wochenende mit dem castle trip von ESN. Es war ein sehr schöner Ausflug und wir hatten sogar undänisch schönes Wetter - es war der wärmste 1. Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen vor 200 Jahren :)

Am Samstag ging es um 7 Uhr morgens los, wir wollten an diesem Tag ja noch einiges besichtigen. Entsprechend still war es auf der Busfahrt ...


Ich war aber recht wach und habe mir lieber die dänische Landschaft im Morgennebel angeschaut - sehr malerisch ruhig ...


Auf unserem Weg haben wir auch die längste Brücke Dänemarks überquert, knapp 13 km zwischen Fünen und Seeland. Naja, genau genommen sind es 2 Brücken mit je fast 7 km Länge, dazwischen liegt eine kleine Insel mit einem Leuchtturm. Dort wurden bis ins frühe 20. Jh. die Frauen eingesperrt, die sich in der Gesellschaft nicht benehmen konnten.


Unser erstes Ziel war die Burg Kronborg auf dem letzten Zipfel der Insel Seeland. Wer Hamlet gelesen hat, dem sollte der Name bekannt vorkommen ;)



Die Festung wurde im 15. Jh. errichtet, um die Schifffahrt durch den Öresund zu kontrollieren und Zoll zu erheben. An dieser Stelle sind es nämlich nur 4 km bis zur schwedischen Küste. Nachdem der Morgennebel sich gegen Mittag gelichtet hatte, konnte ich Schweden mit eigenen Augen sehen.

Meine Digicam ist nicht mehr die Jüngste, aber wer genau hinschaut, kann am Horizont die schwedische Küste sehen. Mit bloßen Augen ging das viel besser.


 Wir haben von der Burg nur die Kerker und die Kirche besichtigt. In den unterirdischen Gemäuern sitzt versteinert Holger the Dane mit seinem großen Schwert. Die Legende sagt, dass er zum Leben erwachen und das Land verteidigen wird, wenn Dänemark in großer Not ist.


Die Kirche war insofern interessant, als dass die Bibelverse an den reich verzierten Wänden in Deutsch geschrieben waren. Es war wohl so, dass die dänische Elite früher Deutsch als Bildungssprache gesprochen hat. Das ist mir später noch einmal begegnet, auch die Bilder und Stammbäume in Frederiksborg waren auf Deutsch beschriftet.


Nach einem Picknick am Strand sind wir weiter gefahren nach Hillerod, wo das Schloss Frederiksborg steht. Es wurde im frühen 17. Jh. von König Christian IV gebaut. (Falls jemand fragt, alles Wichtige in Dänemark wurde unter Christian IV errichtet. Und ein dänischer König kann sowieso nur Frederik oder Christian heißen.)



Das Innere des Schlosses ist als Museum eingerichtet. Es gibt viele Gemälde etc., aber mir hat die Schlosskirche am besten gefallen. (Für alle romantischen Mädchen: der Kronprinz hat dort geheiratet.)


Frederiksborg liegt an einem kleinen See, auf dem wir eine Bootstour mitmachen durften. Am anderen Ufer erstreckt sich ein wunderschöner Barockpark, in dem ich mich mit meinem Fotoapparat richtig austoben konnte :)





Die Buchshecken bilden das Monogramm von Königin Margarethe.


Etwas abseits im Park steht noch ein kleines Schloss, das auch jetzt noch von der königlichen Familie für Jagdausflüge benutzt wird und daher für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Ein schöner Blickfang ist es aber auf jeden Fall.


Nachdem wir jetzt zweieinhalb Schlösser besichtigt hatten, war unser Tagesbedarf gedeckt und wir fuhren nach Kopenhagen. Dort hatten wir etwas Freilauf (wobei wir nur bis über die Straße zu einem Cafe gelaufen sind und dort mit einigen Franzosen gequatscht haben). Zum Abendessen ging es in ein türkisches Restaurant, das war sehr lecker und vor allem, es war nicht nur Fleisch mit Kartoffeln. Später ist dort auch eine Bauchtänzerin aufgetreten, das war lustig *g* Nach dem Essen ging es dann auf ins Nachtleben. Und unsere dänischen Führer bringen uns typischerweise wohin? Genau, in eine Bar, die Oktoberfest feiert. Fragt mich bitte nicht warum, aber die Dänen stehen total aufs Oktoberfest. Als ob sie nicht auch sonst ständig Bier trinken würden *kopfschüttel*. Später gab es live Gitarrenmusik, das war gut. Trotzdem bin ich mit Ana und Gonzalo recht früh zurück ins Hotel gegangen.

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, um 9 Uhr haben wir uns auf den Weg zum Hafen gemacht, um Sightseeing gemütlich vom Boot aus zu betreiben ;) Unser Weg führte uns über die längste Shoppingstraße Dänemarks, die zu dieser frühen Stunde nach der Samstagnacht allerdings noch sehr ruhig war.


Wir hatten unterwegs Zweifel, wieviel wir sehen würden, der Morgennebel in Kopenhagen ist wirklich dick und stur ... aber wir konnten dann doch die Altstadt ganz gut sehen vom Boot aus. Und ich muss sagen, Kopenhagen hat selbst im Nebel einen gewissen Charme. Das mag an den freundlich bunten Häusern liegen.


Wir haben auch der kleinen Meerjungfrau einen Besuch abgestattet. Auf Postkarten sieht diese Statue immer so toll aus, aber in Wirklichkeit ist sie echt klein. Sie hat in ihrem langen Leben schon viel mitgemacht, u.a. wurde ihr mal ein Arm abgesägt, ein Bikini aufgesprüht, ein Schleier aufgesetzt und zur Expo 2010 durfte sie nach Shanghai reisen.


Nachdem wir uns einen Überblick über Kopenhagens Innenstadt verschafft hatten, schauten wir uns als nächstes die Residenz der königlichen Familie an. Zufällig kamen wir gerade zur rechten Zeit, um uns den Wachwechsel anzuschauen. An sich nicht sehr spannend, aber die Kostüme der Wachen sind lustig. Da scheint es so einen internationalen dresscode zu geben ;)


Nach einem ereignislosen Wachwechsel machten wir noch einen Abstecher in eine weitere Kirche und schlenderten dann auf der Suche nach einem Mittagessen.die Shoppingstraße entlang Richtung Rosenborg Castle. Wie es der Zufall wollte, fanden wir eine sehr kleine italienische Pizzaria mit der besten Pizza, die ich seit laaaaangem gegessen habe :)

Nach dem Mittagessen begann sich langsam auch der Nebel zu lichten, gerade recht zu unserem Besuch in Rosenborg und dem umliegenden Park.


Rosenborg ist ein niedliches kleines Schloss, das schon seit einigen Jahrhunderten als "königliche Rumpelkammer" gebraucht wurde. All diese Gastgeschenke (gefühlt), für die die Könige keine Verwendung oder keinen Platz hatten, wurden dort untergebracht - Gemälde, Statuen, Schmuck, Porzellan, allerlei fantastischer dekorativer Schnickschnack ... von denen jedes einzelne Stück preislos ist.


Im Keller werden unter strenger Bewachung die dänischen Kronjuwelen aufbewahrt. Die 3 Kronen werden heute nur noch für Zeremonien verwendet, aber bei dem Schmuck dürfen sich die Königin und die Prinzessinen noch bedienen *seufz*. Wir Mädels waren alle hin und weg ... am liebsten hätten wir das ein oder andere Kleinod eingepackt, aber eine Stimme warnte uns, dass die bewaffneten Wachen das nicht so toll finden würden ...




Zu guter letzt haben wir uns dann noch im Schlosspark umgeschaut und im Rosengarten die Sonne genossen :)





Und dann war das Wochenende auch schon fast vorbei und wir machten uns auf den Rückweg nach Odense ...