Montag, 3. Oktober 2011

ESN castle trip

Moinmoin!

Ich hatte ein tolles Wochenende mit dem castle trip von ESN. Es war ein sehr schöner Ausflug und wir hatten sogar undänisch schönes Wetter - es war der wärmste 1. Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen vor 200 Jahren :)

Am Samstag ging es um 7 Uhr morgens los, wir wollten an diesem Tag ja noch einiges besichtigen. Entsprechend still war es auf der Busfahrt ...


Ich war aber recht wach und habe mir lieber die dänische Landschaft im Morgennebel angeschaut - sehr malerisch ruhig ...


Auf unserem Weg haben wir auch die längste Brücke Dänemarks überquert, knapp 13 km zwischen Fünen und Seeland. Naja, genau genommen sind es 2 Brücken mit je fast 7 km Länge, dazwischen liegt eine kleine Insel mit einem Leuchtturm. Dort wurden bis ins frühe 20. Jh. die Frauen eingesperrt, die sich in der Gesellschaft nicht benehmen konnten.


Unser erstes Ziel war die Burg Kronborg auf dem letzten Zipfel der Insel Seeland. Wer Hamlet gelesen hat, dem sollte der Name bekannt vorkommen ;)



Die Festung wurde im 15. Jh. errichtet, um die Schifffahrt durch den Öresund zu kontrollieren und Zoll zu erheben. An dieser Stelle sind es nämlich nur 4 km bis zur schwedischen Küste. Nachdem der Morgennebel sich gegen Mittag gelichtet hatte, konnte ich Schweden mit eigenen Augen sehen.

Meine Digicam ist nicht mehr die Jüngste, aber wer genau hinschaut, kann am Horizont die schwedische Küste sehen. Mit bloßen Augen ging das viel besser.


 Wir haben von der Burg nur die Kerker und die Kirche besichtigt. In den unterirdischen Gemäuern sitzt versteinert Holger the Dane mit seinem großen Schwert. Die Legende sagt, dass er zum Leben erwachen und das Land verteidigen wird, wenn Dänemark in großer Not ist.


Die Kirche war insofern interessant, als dass die Bibelverse an den reich verzierten Wänden in Deutsch geschrieben waren. Es war wohl so, dass die dänische Elite früher Deutsch als Bildungssprache gesprochen hat. Das ist mir später noch einmal begegnet, auch die Bilder und Stammbäume in Frederiksborg waren auf Deutsch beschriftet.


Nach einem Picknick am Strand sind wir weiter gefahren nach Hillerod, wo das Schloss Frederiksborg steht. Es wurde im frühen 17. Jh. von König Christian IV gebaut. (Falls jemand fragt, alles Wichtige in Dänemark wurde unter Christian IV errichtet. Und ein dänischer König kann sowieso nur Frederik oder Christian heißen.)



Das Innere des Schlosses ist als Museum eingerichtet. Es gibt viele Gemälde etc., aber mir hat die Schlosskirche am besten gefallen. (Für alle romantischen Mädchen: der Kronprinz hat dort geheiratet.)


Frederiksborg liegt an einem kleinen See, auf dem wir eine Bootstour mitmachen durften. Am anderen Ufer erstreckt sich ein wunderschöner Barockpark, in dem ich mich mit meinem Fotoapparat richtig austoben konnte :)





Die Buchshecken bilden das Monogramm von Königin Margarethe.


Etwas abseits im Park steht noch ein kleines Schloss, das auch jetzt noch von der königlichen Familie für Jagdausflüge benutzt wird und daher für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Ein schöner Blickfang ist es aber auf jeden Fall.


Nachdem wir jetzt zweieinhalb Schlösser besichtigt hatten, war unser Tagesbedarf gedeckt und wir fuhren nach Kopenhagen. Dort hatten wir etwas Freilauf (wobei wir nur bis über die Straße zu einem Cafe gelaufen sind und dort mit einigen Franzosen gequatscht haben). Zum Abendessen ging es in ein türkisches Restaurant, das war sehr lecker und vor allem, es war nicht nur Fleisch mit Kartoffeln. Später ist dort auch eine Bauchtänzerin aufgetreten, das war lustig *g* Nach dem Essen ging es dann auf ins Nachtleben. Und unsere dänischen Führer bringen uns typischerweise wohin? Genau, in eine Bar, die Oktoberfest feiert. Fragt mich bitte nicht warum, aber die Dänen stehen total aufs Oktoberfest. Als ob sie nicht auch sonst ständig Bier trinken würden *kopfschüttel*. Später gab es live Gitarrenmusik, das war gut. Trotzdem bin ich mit Ana und Gonzalo recht früh zurück ins Hotel gegangen.

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, um 9 Uhr haben wir uns auf den Weg zum Hafen gemacht, um Sightseeing gemütlich vom Boot aus zu betreiben ;) Unser Weg führte uns über die längste Shoppingstraße Dänemarks, die zu dieser frühen Stunde nach der Samstagnacht allerdings noch sehr ruhig war.


Wir hatten unterwegs Zweifel, wieviel wir sehen würden, der Morgennebel in Kopenhagen ist wirklich dick und stur ... aber wir konnten dann doch die Altstadt ganz gut sehen vom Boot aus. Und ich muss sagen, Kopenhagen hat selbst im Nebel einen gewissen Charme. Das mag an den freundlich bunten Häusern liegen.


Wir haben auch der kleinen Meerjungfrau einen Besuch abgestattet. Auf Postkarten sieht diese Statue immer so toll aus, aber in Wirklichkeit ist sie echt klein. Sie hat in ihrem langen Leben schon viel mitgemacht, u.a. wurde ihr mal ein Arm abgesägt, ein Bikini aufgesprüht, ein Schleier aufgesetzt und zur Expo 2010 durfte sie nach Shanghai reisen.


Nachdem wir uns einen Überblick über Kopenhagens Innenstadt verschafft hatten, schauten wir uns als nächstes die Residenz der königlichen Familie an. Zufällig kamen wir gerade zur rechten Zeit, um uns den Wachwechsel anzuschauen. An sich nicht sehr spannend, aber die Kostüme der Wachen sind lustig. Da scheint es so einen internationalen dresscode zu geben ;)


Nach einem ereignislosen Wachwechsel machten wir noch einen Abstecher in eine weitere Kirche und schlenderten dann auf der Suche nach einem Mittagessen.die Shoppingstraße entlang Richtung Rosenborg Castle. Wie es der Zufall wollte, fanden wir eine sehr kleine italienische Pizzaria mit der besten Pizza, die ich seit laaaaangem gegessen habe :)

Nach dem Mittagessen begann sich langsam auch der Nebel zu lichten, gerade recht zu unserem Besuch in Rosenborg und dem umliegenden Park.


Rosenborg ist ein niedliches kleines Schloss, das schon seit einigen Jahrhunderten als "königliche Rumpelkammer" gebraucht wurde. All diese Gastgeschenke (gefühlt), für die die Könige keine Verwendung oder keinen Platz hatten, wurden dort untergebracht - Gemälde, Statuen, Schmuck, Porzellan, allerlei fantastischer dekorativer Schnickschnack ... von denen jedes einzelne Stück preislos ist.


Im Keller werden unter strenger Bewachung die dänischen Kronjuwelen aufbewahrt. Die 3 Kronen werden heute nur noch für Zeremonien verwendet, aber bei dem Schmuck dürfen sich die Königin und die Prinzessinen noch bedienen *seufz*. Wir Mädels waren alle hin und weg ... am liebsten hätten wir das ein oder andere Kleinod eingepackt, aber eine Stimme warnte uns, dass die bewaffneten Wachen das nicht so toll finden würden ...




Zu guter letzt haben wir uns dann noch im Schlosspark umgeschaut und im Rosengarten die Sonne genossen :)





Und dann war das Wochenende auch schon fast vorbei und wir machten uns auf den Rückweg nach Odense ...

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