Dienstag, 30. August 2011

Telefonnummer

Heute morgen war die Inforveranstaltung an der Universität. Sehr viel neue Informationen gab es nicht, dafür aber einen Rundgang durch die Uni auf der Suche nach dem richtigen Raum. Die Uni gefällt mir richtig gut, wenn ich morgen an meine Kamera denke gibts davon Bilder.

Immerhin haben wir uns heute schon die ESN card holen können. ESN steht für Erasmus student network, mit der Karte kann man an deren Veranstaltungen teilnehmen (auf die ich mich schon freue :). Und es war eine SIM-Karte mit einer dänischen Telefonnummer dabei. Ich bin also ab sofort zu erreichen unter: (0045)50399712

Nach dem Mittagessen war ich einkaufen. Heute standen auf der Liste: Gummistiefel, Regenjacke und Regenhose, außerdem ein Verlängerungskabel mit mehreren Steckdosen und eine Brotbüchse (an die hatte ich natürlich nicht gedacht). Die Regenausrüstung ist bei dem wechselhaften Wetter hier wirklich nötig, es scheint im einen Augenblick die Sonne und im anderen Augenblick fängt es an zu schütten wie nicht gescheit. Ich durfte inzwischen zum 2. Mal beim Heimkommen die Hose wechseln und mich föhnen :(

Btw, mein bisheriges Lieblingszitat aus unseren abendlichen Unterhaltungen: "You danes have no future!" - grammatically speaking, of course - im Dänischen gibt es wirklich keine Zukunftsform von Verben.

Montag, 29. August 2011

der erste Tag an der Uni

Heute beim Frühstück lernte ich einen Studenten aus Norwegen kennen, Paul. Es stellte sich heraus, dass wir beide denselben Kurs belegen, Molecular Disease Diagnostics. Was ein glücklicher Zufall war, denn so fand ich heraus, dass unsere Kurse nicht auf dem Campus der Uni stattfinden, sondern auf dem Campus des Universitätsklinikums. Bis dorthin brauche ich 25 min mit dem Fahrrad - ein guter Frühsport ;) Den Raum fand ich recht schnell und es trudelten bald auch die anderen Kursteilnehmer ein - insgesamt 5 an der Zahl. Das nenne ich ein vorbildliches Betreuungsverhältnis ;) Wir haben uns gut unterhalten ... und wunderten uns irgendwann, warum kein Professor kam. Auf Nachfrage beim Verantwortlichen am Institut stellte sich heraus, dass er auf einem Meeting am Universitätscampus war, 45 min später traf er dann ein. Die etwas gekürzte Vorlesung danach war jedoch sehr gut (und auf Englisch). Gleich im Anschluss hatten wir noch eine Vorlesung, Medical Neurobiology. Auch dieses Fach verspricht, recht interessant zu werden.

Fahrrad lässt es sich hier übrigens gut fahren. Alles ist schön eben und es gibt überall Fahrradwege, oft sogar extra Fahrradampeln. Bloß der häufige Regen ist blöd, da muss ich mir mal Regenjacke, Regenhose und Gummistiefel zulegen. So kommen die Dänen ja auch mit dem Wetter zurecht, sie fahren sogar im Winter regelmäßig Fahrrad.

Morgen früh findet dann auch die Einführungs-/Infoveranstaltung für uns Austauschstudenten statt. Leider zeitgleich mit einer Vorlesung, das ist suboptimal organisiert ... mal schaun, was sie dort wichtiges erzählen. Ich bin mehr gespannt auf den Empfang am Donnerstag abend, mit Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Marie. Im Anschluss habe ich mich schon mit einigen anderen in der Stadt verabredet - bloß gut, dass wir Freitag vormittag keine Vorlesung haben ;)


Sonntag, 28. August 2011

mein Zimmer

Hier wohne ich:


das erste Wochenende

Meine erste Nacht in Dänemark bescherte mir gleich ein ordentliches Gewitter und auch am Samstag morgen sah der Himmel grau aus und verhieß Regen. Trotzdem machte ich mich nach dem Frühstück in der Cafeteria auf den Weg, die nähere Umgebung zu erkunden. Der Plan war ganz einfach: zur Straße gehen und nach rechts laufen, so lange, bis mir langweilig wird, dann nach links laufen ... ich habe eine Bank, einen Friseur, ein Casino und eine Tankstelle gleich in der Nähe gefunden, ansonsten ist alles hier Wohngebiet.

Gegen Mittag hat mich Jana abgeholt und mir die Stadt gezeigt. Mit dem Fahrrad ist man in ca. 20 min im Zentrum. Der Weg ist auch sehr einfach zu merken - immer geradeaus fahren bis man an das hohe Bankgebäude kommt. Dort geht es nach links in die Fußgängerzone/Einkaufsstraße. Etwas später kann man rechts abbiegen in die 2. Einkaufsstraße, die Richtung Bahnhof führt. Und schon hat man quasi alles Wichtige in Odense gesehen. Auf dem Weg kommt man am Rathaus und dem Dom vorbei. Den wollte ich mir eigentlich von innen ansehen, aber dort sollte gerade eine Hochzeit stattfinden. Ich werde das auf jeden Fall noch nachholen, bei schönerem Wetter. Dann werde ich auch noch mehr Fotos von der Altstadt machen, die wirklich nett ist.

In der Stadt haben wir uns mit den anderen Austauschstudenten getroffen. Zusammen haben wir uns noch das Geburtshaus von Hans Christian Andersen angeschaut und den Park hinter dem Dom. Es wäre sehr schön gewesen, wenn es nicht geregnet hätte ...





Wir haben es uns dann in der Fußgängerzone noch in einem Cafe gemütlich gemacht. Und mussten uns gleich an die nordischen Preise gewöhnen - ein heißes Getränk kostet zwischen 30 und 40 Kronen, also ca. 4€ ... Cocktails fangen laut Jana bei ca. 10€ an.

Abends wollten wir uns eigentlich in der Stadt mit anderen Erasmusstudenten und ihren Buddys treffen, aber es regnete immer noch und da hatten wir keine Lust mehr auf Fahradfahren. Also sind wir im Clubraum des College geblieben, haben Tischtennis und Billard gespielt und gequatscht. Inzwischen waren noch Spanier, ein Belgier, ein Rumäne und 2 Dänen dazugekommen, unsere Gruppe wird bunter ;)

Der Sonntag brachte dann etwas Sonnenschein :) Heute mittag werden wir noch einmal die Stadt besichtigen und dann mal schaun ...

Ach ja, die Dänen haben noch eine andere Technik in ihren Duschen als alle anderen Länder, in denen ich bisher war - wie viele Möglichkeiten es doch gibt, Wassermenge und -temperatur zu regeln ^^



Freitag, 26. August 2011

Hier fängt die Geschichte an ...

Hallo allerseits!

Zum Tagebuchschreiben war ich bisher immer zu faul, aber ich habe mir trotzdem vorgenommen, einen Blog über mein Austauschsemester in Odense, Dänemark, zu schreiben ... mal schauen, ob es länger hält als all die Neujahrsvorsätze ;)

Also, die Geschichte beginnt damit, dass ich vor 2 Tagen angefangen habe, daheim in Willmanns meine Sachen zu sortieren und alles, was mir für meine Reise wichtig erschien, aus den Umzugskisten in meine Koffer zu packen. Zwar musste ich einige dicke Winterpullover zurücklassen, aber der Rest hat dann tatsächlich ins Auto gepasst :) Jetzt hoffe ich nur, dass ich dabei nichts Wichtiges vergessen habe (außer meinem Wecker, der ist mir schon eingefallen, da muss mein Handy dafür herhalten)

Am Vormittag des 25.8.2011 ging es dann tatsächlich los in den Norden (nach einer kurzen Diskussion mit meinem Papa, wer von uns Auto fahren darf ;) Wir kamen ohne Stau bis nach Schleswig. Dort hatten wir eine Übernachtung als Zwischenstop eingeplant. Weil auf der Autobahn alles glatt gegangen war, kamen wir noch zeitig genug an, um einen Spaziergang am Ufer des Sees entlang und dann durch die Altstadt um den Dom herum zu machen - die übrigens sehr schön erhalten ist:.



Am Freitag hatten wir auch noch bis zum Nachmittag Zeit, bevor wir weiter nach Odense fahren mussten. Diese nutzten wir, um die nur 10 min entfernte alte Wikingerstadt Haithabu zu besichtigen. Dieser Ort war vom 8. bis zum 11. Jh. besiedelt und damals eine der größten Handelsmetropolen Europas, zwischen Nord- und Ostsee und zwischen Skandinavien und Mitteleuropa strategisch günstig gelegen. Bis zu 2000 Menschen lebten innerhalb des mächtigen Ringwalls. Heute kann man dort einige rekonstruierte Häuser besichtigen und dem Dorfschmied bei der Arbeit zuschauen. Wir sind anschließend noch um das Selker Noor (den "Fjord") herumgewandert - die Gegend dort ist wirklich malerisch:





Wie ihr sehen könnt, haben bei den Wikingern noch die Schwalben unter dem Dach gewohnt :)
Das letzte Foto zeigt einen der Runensteine, die in der Gegend gefunden wurden. Er ist einem Prinzen von Haithabu gewidmet, der im Kampf fiel.

Am Nachmittag fuhren wir dann die letzte Etappe bis nach Odense - ohne Grenzkontrolle ;) Hier traf ich mich mit Jana, meinem "Erasmus-Buddy" und holte mir mein Informationspaket und meinen Schlüssel ab.

Auf meine Wohnung war ich schon gespannt. Es hatte mich irritiert, als ich in dem Infopaket "Dalum Agricultural College" las, auf dessen Campus sollte sie sein. Naja, googlemaps hatte mir verraten, dass sie nur 2 km vom Campus der Syddansk Universitet entfernt war, das war schonmal gut. Der Stadtteil, durch den wir kamen, war ruhig und beschaulich und als wir auf den Campus fuhren und zu suchen begannen, war das Erste, was mir ins Auge fiel, Mädchen, das ein Pferd überzeugen wollte, von der Koppel in den Pferdeanhänger zu gehen :) Dank eines hilfsbereiten Dänen fanden mein Papa und ich dann auch denjenigen, der für das Internat zuständig war und uns dorthin brachte. Ich fand es auf Anhieb sympathisch:



Mein Zimmer ist etwas kleiner als das in Lautern, aber dafür mit walk-in-closet :) Ich finde es gemütlich. Das Bad teile ich mir mit den anderen Bewohnern auf dem Flur. Hier der Blick aus meinem Fenster:


Ich kam gerade rechtzeitig zum Abendessen an und bin in der Cafeteria sofort an einem Tisch mit 5 deutschen Austauschstudenten gelandet. Die sich natürlich über Fußball unterhielten *g* Wie sich herausgestellt hat, wohnen sie entweder im selben Internat wie ich oder in dem nebenan. Nach dem Essen bin ich mit den Jungs ein bisschen Tischtennis und Billard spielen gegangen. Ich habe zwar ewig kein Billard mehr gespielt, aber trotzdem gewonnen - Anfängerglück ;)

Jetzt bin ich schon gespannt, was der morgige Tag bringen wird. Ich hoffe, es ist ein gebrauchtes Fahrrad dabei ;)


Ps: Wer liest, muss auch kommentieren!